3 Ahsewiesen

Feuchtwiesen - Paradies für Tiere und Pflanzen

Im westlichen Teil des Kreises Soest zwischen den Ortschaften Oestinghausen, Hultrop und Berwicke erstreckt sich die Ahsewiesen, ein 371 Hektar großes Naturschutzgebiet. Feuchtes und nasses Grünland, Röhrichte, Hecken und Kleingewässer prägen die Aue der Ahse und die nördlich angrenzenden Hänge.

Hier brütet eine der größten Populationen des Großen Brachvogels in Südwestfalen. Dieser große Schnepfenvogel ist vor allem durch seinen nach unten gebogenen langen Schnabel gut zu erkennbar. Sie können ihn am besten im Frühjahr (März bis Juni) gut beobachten.

Die Ansammlungen rastender und überwinternder Vögel, die artenreichen Wiesen, aber auch die von Verkehrslärm verschonte, teils reich strukturierte Landschaft machen den besonderen Reiz des Gebietes aus. Nicht nur Vogelkundler besuchen regelmäßig dieses Naturschutzgebiet, sondern auch viele Spaziergänger und Radfahrer. Alljährlich werden ca. 150 Vogelarten hier gezählt, ca. 80 Arten brüten in den Ahsewiesen. Besonders beeindruckend sind im Frühjahr und Herbst die Ansammlungen von Kranichen, die hier auf dem Zug rasten. Meistens brechen sie schon bei Sonnenaufgang wieder auf.

Die Ahsewiesen gehören zum Netz von Feuchtwiesenschutzgebieten, das das Land Nordrhein-Westfalen 1985 einrichtete. Noch Ende der 1960er Jahre fanden in den Ahsewiesen umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen statt, die die landwirtschaftliche Nutzbarkeit der nassen und sumpfigen Flächen verbessern sollten. Die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushaltes sowie eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung der Grünländer stehen daher im Fokus der Schutzgebietsentwicklung. Seit 1986 hat das Land Nordrhein-Westfalen daher hier zusammen mit dem Kreis Soest rund 160 Hektar Fläche erworben. Entwässerungseinrichtungen wie Dränagen und Gräben wurden verschlossen, zahlreiche Kleingewässer angelegt. Hierbei half besonders ein LIFE-Projekt; durchgeführt von 1999 bis 2003: Entwässerungsgräben wurden verschlossen, ein Hochwasserschutzwall entlang der Ahse wurde durchbrochen, so dass winterliche Hochwässer wieder in die Aue gelangen. Seitdem bilden sich im Winter und Frühjahr wieder große Wasserflächen aus, die für viele Vogelarten wie ein Magnet wirken.

Ansprechpartner: Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V.
Ahsewiesen - Naturerlebnisweg südlich von Lippborg

Schwierigkeit: Leicht | Strecke: 8km | Dauer: 2:0h | Aufstieg: 17m | Abstieg: 17m

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Tipps für die Umgebung

Von den Ahsewiesen aus ist es nicht weit bis in die Lippeaue und die Wälder um Welver.

In Heintrop steht die einzige erhaltene Windmühle der Region, Sändkers Mühle. Wassermangel in der Quabbe, das war 1813 der Grund für die Entscheidung des Grafen von Galen auf Haus Assen, neben der bestehenden Wassermühle noch eine Windmühle in Lippborg zu bauen. Das Vorhaben stand aber unter keinem guten Stern. Mehrfach brachen die Flügel, häufig gab es Reparaturen, und außerdem reichte das Mahlgut für zwei Mühlen nicht aus. Der Graf ließ schließlich die Windmühle abbrechen und in Heintrop - jenseits der Lippe - wieder aufbauen. 1867 erwarb die Familie Sändker die Mühle und modernisierte sie. 1976 stellte Wilhelm Sändker den Mühlenbetrieb ein. Nach gründlicher Renovierung 1995-97 wurde sie als Technisches Kulturdenkmal eingestuft.

Südlich von Lippborg am Museumsbahnhof Heintrop vorbei. Am 1. April 1904 wurde der Schienenweg von Hamm über Lippborg nach Oestinghausen in Betrieb genommen. Die Strecke diente vor allem dazu, landwirtschaftliche Güter zu transportieren und Industriebetriebe zu beliefern. Der Personenverkehr spielte in den ersten Nachkriegsjahren eine etwas größere Rolle. In den 1950er Jahren erfolgten erste Rationalisierungsmaßnahmen. Am 27. September 1964 endete der Personenverkehr zwischen Hamm und Lippborg. Bis zum Jahr 1989 transportierte die Bahn noch Güter an die Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft. Schließlich erwarb und sanierte die Museumseisenbahn Hamm den Streckenabschnitt und den Bahnhof.

Etwa fünf Kilometer östlich befindet sich im historischen Ortskern Kirchwelver ein schönes Heimatmuseum.

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